Still gestanden! - ein Besuch im Schulmuseum

Es ist mucksmäuschenstill im Klassenzimmer. Als das „Fräulein Lehrerin“ den Raum betritt, stehen alle Kinder auf und erst nach dem strengen „Guten Morgen“-Gruß dürfen die Kinder wieder auf den engen, knarzenden Bänken Platz nehmen. Getrennt versteht sich. Die Jungen rechts in ihren Matrosenkrägen und die Mädchen mit ihren blütenweißen Schürzen links. Bedrohlich klopft der Rohrstock von Frau Lehrerin beim Gehen auf den Boden, während sie die Hände der Kinder auf Sauberkeit kontrolliert.

Was unsere Viertklässler hier am eigenen Leib erfahren durften, war eine Schulstunde wie zu Uromas Zeiten. Natürlich nur gespielt und, soviel will gesagt sein, der Rohrstock kam nicht zum Einsatz. Dennoch eine beeindruckende und nachhaltige Erfahrung, die die Kinder im Schulmuseum in Dresden sammeln durften. Neben der Schulstunde konnten die Kinder auch in den anderen Ausstellungsräumen eine kleine Zeitreise in die letzten 150 Jahre der Schulgeschichte unternehmen und alte Schulbücher, Zuckertüten und Lernmaterialien bestaunen. Schnell fiel den Kindern auf, wie anders als heute die Kinder und Schulranzen damals aussahen. Besonderes Interesse erregten die alten Schreibmaterialien und Schriften, die unter Anleitung selbst mit Griffel und Schiefertafel ausprobiert werden durften.

Nach eineinhalb Stunden ging es mit den gesammelten Eindrücken und der Gewissheit, dass wir alle froh um unseren Füller und unsere Schule sind, wieder Richtung Radebeul.